Die Seehundaufzuchtstation in Norden
Nach einem Besuch der Seehundstation in Norden war uns klar, hier möchten wir uns engagieren. Die Station bietet den Heulern - das sind von ihren Müttern getrennte, unselbständige Jungtiere - eine hervorragende Überlebungschance und die Möglichkeit, nach ein paar Wochen Aufenthalt wieder in der Nordsee ein freies und artgerechtes Leben zu führen.
Den kleinen wie großen Besuchern der Station wird in interessanten Ausstellungen das Leben der Seehunde und der Kegelrobben in der Nordsee nahegebracht. Ein Highlight ist sicherlich die Fütterung der kleinen Heuler, die man in der Saison zwei mal täglich beobachten kann.
Sobald die Kleinen selbstständig fressen können, werden sie aus den kleine Aufzuchtbecken in Gruppen in die verschiedenen Becken der Station entlassen und durch die große Panoramascheiben lassen sie sich auch in ihrem Unterwasserlebensraum beobachten. Wie alle Kinder sind sie ausgesprochen neugierig und wir sind uns nicht ganz sicher, wer hier wen studiert....
Wocky
Uns hat die Arbeit der Station so begeistert, dass wir eine Patenschaft für ein Tier übernommen haben. Am 24.06.2018 wurde Wocky, so haben wir ihn getauft, vor Borkum als Heuler aufgefunden. Er wog 9 KG und war 75cm groß. Junge Seehunde sind erst bei einem Gewicht von ca. 25-30 KG allein überlebensfähig, daher wurde er zunächst wie alle Heuler in die Quarantänestation gebracht. Nachdem er für gesund befunden wurde, durfte er in die eigentliche Station umziehen und im Becken 10 ordentlich an Gewicht zulegen.
Zurück in die Nordsee
Zu unserer großen Begeisterung durften wir am 18.08.2018 an einer Auswilderungsfahrt teilnehmen. Es ging los im Fährhafen von Neßmersiel. In die Baltrum III wurden gegen 13 Uhr 8 Körbe mit kleiner lebender Fracht verladen:
Ganz sicher hatten sich Lina, Frieda, Bimbo, Ganesha, Sixtyone, Bent, Griffin und Gino ihren Samstag ganz anders vorgestellt: Fisch futtern, spielen, Fisch futtern, schlafen, Fisch futtern, Touristen durch die Scheibe angaffen, Fisch futtern, schlafen... Doch es kam anders. Mit dem Schiff ging es zur Ostspitze Norderneys, vorbei an den Seehundbänken, wo die wilden Artgenossen es sich auch bei bedecktem Himmel gemütlich machten.
Die Tierpfleger der Station luden die Körbe aus, die Baltrum III legt wieder ab, und auf ein Zeichen des Käptens wurden alle Körbe gleichzeitig geöffnet:
Das Rennen zum Wasser hat eindeutig Sixtyone - die zweite von rechts - gewonnen.
Zurück blieben nur 8 leere Körbe am Anleger von Neßmersiel und viele glückliche Gesichter bei den Teilnehmern der Fahrt.
Diese Fahrt war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis und wir können Ihnen nur einen Besuch der Station empfehlen. er lohnt sich wirklich.
Für alle Gäste, die es vielleicht nicht zur Station schaffen, sich aber dennoch engagieren möchten, gibt es eine Spendenbox im Sömmerhus.
http://www.seehundstation-norddeich.de/2014/seehundstation/